Früher kannte sie kaum jemand, heute sind sie in aller Munde, umwoben von der Aura des Wundermittels. Chia-Samen – was ist Mythos und was ernährungsphysiologischer Fakt?
Inzwischen sind die kleinen Samen aus Mittelamerika ernährungsphysiologisch umfassend untersucht worden – mit sensationellen Ergebnissen.
Chia-Samen – Energiequelle der Maya
Für die alten Maya waren Chia-Samen Grundnahrungsmittel und Heilmittel in einem. Übersetzt bedeutet „Chia“ soviel wie „Stärke“. Den Überlieferungen zufolge sollte ein einziger Teelöffel Chia-Samen genügen, um einen Menschen für 24 Stunden mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen und auch für die verschiedensten Heilzwecke wurden sie in der Naturmedizin Mittelamerikas eingesetzt. Doch was ist Mythos und was ernährungsphysiologischer Fakt? Was hat dieses vermeintliche Superfood tatsächlich an positiven Effekten zu bieten?
Chia-Samen – Heute ein Superfood
Mittlerweile sind die kleinen Samen aus Mittelamerika ernährungsphysiologisch umfassend untersucht worden – mit sensationellen Ergebnissen.
Chia-Samen enthalten doppelt so viel Eiweiß wie andere Samen oder Getreidesorten. Mit zehn Mal mehr Omega-3-Fettsäuren als Lachs deckt eine Portion Chia-Samen den Tagesbedarf gleich dreifach und liefert darüberhinaus ein hervorragendes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren. Ihr Calcium-Gehalt übertrifft den von Milch um das Fünffache. Zudem enthalten Chia-Samen das Spurenelement Bor, das die Calcium-Aufnahme im Körper verbessert. Der Kalium-Anteil in Chia-Samen ist doppelt so hoch wie in Bananen und der Eisenanteil drei Mal höher als in Spinat. Mit der dreifachen Menge an Antioxidantien übertreffen sie sogar Heidelbeeren und schließlich enthalten sie vier mal mehr Ballaststoffe als Leinsamen.
Chia-Samen – Ein umfassendes Heilmittel
Durch die oben genannten Eigenschaften und ihren Reichtum an Vitaminen und Mineralstoffen haben Chia-Samen in vielerlei Hinsicht eine gesundheitsfördernde bzw. heilende Wirkung.
Eine breit angelegte Studie des renommierten Nutritional Science Research Institute (Massachusetts, USA) kam zu dem Ergebnis, dass Chia-Samen einen natürlichen blutverdünnenden Effekt haben und das Risiko eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts deutlich senken. Ein weiteres Ergebnis der Studie ist im Hinblick auf die heutigen Zivilisationskrankeiten vielleicht noch bedeutender: Chia-Samen sorgen für einen verlangsamten Abbau von Kohlehydraten im Körper. Die Senkung des glykämischen Index und die damit verbundene deutlich verringerte Insulinreaktion haben positive Auswirkungen auf das Immunsystem, die Zellregeneration und viele zivilisatorisch bedingte Krankheiten (Arthrose, Diabetes,Fettstoffwechsel, Osteoporose, Reizdarm u.v.m.).
Chia-Samen – Wirkungsvoll beim Fasten
Die stärkende Wirkung der Samen ist generell sehr gut geeignet, um eventuellen Fastenkrisen prophylaktisch entgegenzuwirken. Hinzu kommt Ihr hervorragender Detox-Faktor: Durch Ihren sehr hohen Ballaststoffanteil tragen sie dazu bei, Säuren und Giftstoffe verstärkt zu binden und auszuleiten. Zugleich fördert ihre große Nährstoffdichte den gesunden Gewebeaufbau nach der Entgiftung. Die Wirkung einer verlangsamten Insulinreaktion ist gerade beim Fasten sehr wichtig. Die obligatorischen Saftgaben führen beim entwöhnten Fastenorganismus zwangsläufig zu einer stärkeren Insulinreaktion. Dies führt zu unerwünschten Nebeneffekten wie z. B. Hungergefühlen. Durch die gleichzeitige Einnahme von Chia-Samen werden diese Nebeneffekte deutlich reduziert. Beim Gesundkraft-Fasten bekommen Sie immer mit Chia-Samen angereicherte Säfte und Smoothies.
Chia-Samen – Lange haltbar und vielseitig anwendbar
Die kleinen Samen sind sehr lange haltbar und können in einem luftdichten Gefäß mehrere Jahre aufbewahrt werden. Als Zutat beim Backen erhöhen Sie nicht nur den Nährstoffgehalt von Brot und Gebäck, sondern senken auch deren Insulinreaktion, mit allen bereits beschriebenen positiven Effekten. Ebenso können Sie im Müsli, in Salatsaucen und Suppen verwendet werden. „Als Gia-Gel“ (s.u.) sind sie ein gesundes Geliermittel, beispielsweise für Puddings und Saucen. Idealerweise nehmen Sie morgens und abends einen gefüllten Esslöffel Chia-Samen ein. Wie bei allen ballaststoffreichen Mitteln sollten sie natürlich tagsüber viel trinken um die positiven Effekte zu erreichen.
Anwendung:
Die klassische Zubereitung ist das „Gia-Gel“: Etwa 1/3 Tasse Chia-Samen werden in 2 Tassen Wasser eingerührt. Solange quellen lassen, bis sich eine gelartige Masse, das „Gia-Gel“ gebildet hat.
Mein-Tip: Aus Chia-Samen lassen sich auf dem üblichen Wege sehr gut Sprossen herstellen. Das sind wahre Energie-Bomben!
Viel Gesundkraft mit Chia wünscht Dr.Otto Petri
