Bei nahezu allen Fastenformen wird auf feste Nahrung verzichtet und dafür um so mehr Flüssigkeit in Form von stillem Wasser, Kräutertees , Smoothies und Säften zu sich genommen. Beim klassischen Buchingerfasten kommt darüberhinaus der Fastensuppe oder basischen Gemüsebrühe ein große Bedeutung zu. Einerseits liefert das Suppengemüse die beim Fasten zur Ausscheidung von Säuren dringend benötigten Mineral- und Nährstoffe. Hinzu kommt aber noch ein weiterer, vielleicht wichtigerer Aspekt. Beim Fasten wird durch die Konzentration auf den inneren Blutkreislauf die Körperperipherie schwächer durchblutet. Fastende frieren dadurch leichter. Ein Fastensuppe ist dann nicht nur ein willkommene geschmackliche Abwechslung zu Wasser, Kräutertees und Säften. Die warme Suppe bewirkt darüberhinaus eine langanhaltende und wohltuenden innere Wärme. Deswegen schwören Fastenerfahrene auf Ihre basische Fastensuppe.

Das Dilemma der klassischen Fastensuppe
Der klassischen Fastensuppe darf kein Salz hinzugefügt werden. Physiologisch ist das kein Problem, denn die Gemüse, insbesondere der Sellerie, liefern ausreichend Mineralsalze. Da wir aber heute mehr oder weniger alle salzkonditioniert sind (der Salzkonsum hat sich seit den 50-er Jahren verdreifacht!!) haben viele das Gefühl in der Suppe „fehlt etwas“. Dazu sollte bei der Zubereitung einer Fastensuppe mit Fetten und Ölen äußerst sparsam umgegangen werden. Da Fette und Öle aber Geschmacksträger sind, wird bei vielen das Gefühl daß „etwas fehlt“ noch verstärkt. Diese Beobachtung haben wir jedenfalls in unseren langjährigen Fastenseminaren immer wieder gemacht. Nach mehreren Variationsversuchen-wobei der begrenzende Faktor des Salz und Fettgehaltes natürlich nicht verändert werden konnte- haben wir dann Anfang 2018 eine optimal Lösung gefunden. In unserem Fastenhotel in Spanien befindet sich das Ayurveda-Resort Port Salvi. Seitdem der ayurvedische Küchenchef für unsere Gruppen ayurvedische Fastensuppen zubereitet, gibt es nur noch uneingeschränkte Suppenfans.
Die Vorteile der ayurvedischen Fastensuppen
- Gewürze spielen in der ayurvedischen Küche eine zentrale Rolle. Sie sind das kreative Potential der ayurvedischen Küche, mit denen selbst einfach Speisen, wie etwa eine Fastensuppe, vielfältig variiert werden kann und sich die Geschmacksfülle der einzelnen Zutaten voll entfalten kann. Die latente Geschmacksleere, die bei einer Fastensuppe, durch das weitgehende Fehlen von Salz und Fett, vorkommen kann, wird durch die ayurvedischen Gewürze mehr als kompensiert. Die Suppen schmecken einfach besser und intensiver.
- Das Besondere an ayurvedischen Fastensuppen ist, daß die Gewürze vor dem Beigeben des Gemüses in ganz wenig Fett(Ghee oder Sesamöl) angeröstet werden. Durch das Anrösten entfalten sie Ihr ganzes Geschmacksaroma . Diese Röstaromen geht dann auf das Suppengemüse über und machen die Suppe zu einem wahren Geschmackserlebnis. Dazu kommt noch eine psychologische Komponente: Röstaromen wecken bei den meisten Menschen Erinnerungen an Festtagsmahle, und dann schmeckt auch eine Fastensuppe gleich unvergleichlich besser.
- Neben ihrer einzigartigen geschmacklichen Wirkung haben alle ayurvedischen Kräuter eine intensive Heilwirkung . So enthalten nach der ayurvedischen Ernährungslehre Gewürze „gebündeltes Agni“. Agni ist im Ayurveda das individuelle Verdauungsfeuer eines Menschen und das wird durch Gewürze vielfach verstärkt. Der Stoffaustausch und die Verbrennungsleistung des Organismus wird deutlich gesteigert. Tiefe Entschlackung und eine verstärkte Fettverbrennung sind die Folge. Und das ist beim Fasten natürlich mehr als ein gewünschter Nebeneffekt.
Rezept
Ayurvedische Fasten-Karottensuppe
Unten finden Sie das Rezept für eine Ayurvedische Fasten-Karottensuppe. Natürlich können Sie das Rezept mit vielen anderen Gemüsen wie Brokkoli, Spinat, rote Beete, Süßkaroffeln etc. varieren. Würzen Sie am Anfang eher vorsichtig, um Ihren eigenen Schärfegrad zu finden.

Zutaten
- Ein wenig Sesamöl oder Ghee
- 1⁄2 Teelöffel braune Senfsamen
- 1⁄2 Teelöffel Kurkuma
- 1 Teel. Koriander gemahlen
- 1/2 TL frischen geriebenen Ingwer
- 500 g Biokarotten geschält und in Stücke geschnitten
Zubereitung
- Sesamöl/Ghee erhitzen
- Gewürze darin leicht anrösten
- die Karotten dazu geben und kurz mitrösten
- dann mit Wasser aufgießen
- Die Mischung dämpfen bis die Karotten bissfest sind
- Alles in den Mixer geben und fein pürieren
- wieder in den Topf geben und einmal kurz aufkochen lassen
- Fertig!!!! Guten Appetit!!!!
Tip
Die so zubereiteten ayurvedischen Suppen liegen, wenn Sie einen Teller essen, im kalorisch empfohlenen Bereich einer Fastenkur. Wenn Sie aber mehr als einen Teller essen wollen, oder einfach eine „dünnere“ Suppe mögen, können Sie die Suppen mit heißem Wasser nach Ihrem Gusto verdünnen. Das Gute: durch den Rösteffekt der Gewürze schmecken die Suppen noch genau so gut!
Viele weitere ayurvedische Suppenrezepte und auch Hinweise für den Kauf von ayuvedischen Gewürzen finden Sie im folgenden Buch:
Dr. med. Ernst Schrott und Cynthia Nina Bolen